Wie ich schon in meinem Kurzlebenslauf geschrieben habe, habe ich Physik an der TU Darmstadt studiert. Allen, die das auch in Erwägung ziehen, kann ich das nur wärmstens empfehlen. Neben einem abwechselungreichen Studium bekommt man eine breitgefächerte Ausbildung, mit der man auch in vielen technischen Berufen unterkommt. Ebenfalls ist das Image, daß man es im Studium nur unter Genies (gibt es nur selten) oder nervige Fachidioten antrifft (gibt es leider häufiger, sind aber auch unter den Physikern eher unbeliebt), völlig falsch. Man kann mit diesem Studium jede Menge Spaß haben. Sollte man aber weder Interesse noch Spieltrieb mitbringen oder beim Anblick einer Formel Pickel bekommen, ist es wahrscheinlich nicht das richtige...
Für diejenigen, die schon im Studium sind, will ich auch einige Empfehlungen geben. Sinnvoll ist es, rechtzeitig (so ab dem 4. Semester) in die Forschungsgruppen reinzuschnuppern. Neben "Miniforschungen" bieten sich da auch Aushilfsjobs an, die zwar nicht so gut bezahlt sind aber dafür ist der Kontakt zu den Instituten gratis. Eine weitere Möglichkeit sind "Summer schools", die von den meisten (europäischen) Großforschungseinrichtungen angeboten werden. Meistens dauern diese mehrere Wochen (4-10) und sind international angelegt. Neben der fachlichen Materie lernt man also auch viele Leute kennen und kann seine Fremdsprachenkenntnisse erweitern.
Als Beispiel mag hier die Joint University Accelerator School dienen, einem Crashkurs zur Physik und Technologie von Beschleunigern, an dem ich 2000 teilgenommen habe. Dort kann man viel über Teilchenbeschleuniger lernen, ein Bereich, der durch den normalen Studienplan nicht abgedeckt wird. Zu meiner Zeit waren hatten sich 20 Leute aus 10 Ländern in diesen Kurs eingeschrieben und wurden für 10 Wochen in der Nähe von Genf einquartiert. Es war eine erlebnisreiche Zeit. Ein paar optische Eindrücke gibt es hier. Ich kann jedem diesen Kurs nur empfehlen.
Auf mehrfachen Wunsch stelle ich auch ein paar Ausarbeitungen für das "Physikalische Praktikum für Fortgeschrittene" an der TU Darmstadt ins Netz.
